Ortsteil Böhla b.O.
Böhla bei Ortrand ist der nordöstlichste Ortsteil der Gemeinde Schönfeld und wurde erstmals 1291 urkundlich erwähnt. Die Ortsanlage als Gassendorf mit Rittergut deutet auf die Gründung durch deutsche Siedler hin, obwohl der Ortsname wahrscheinlich aus dem slawischen abgeleitet ist.
Bereits im 13. Jh. hat in Böhla b.O. eine Wassermühle bestanden, die jedoch 1600 abbrannte. Im Jahr 1721 wird in den Geschichtsbüchern wieder eine Wassermühle erwähnt, die sich seit 1861 zusammen mit einem Sägewerk im Besitz der Familie Boeltzig befindet. Das Familienunternehmen, bestehend aus Mühle, Bäckerei und Sägewerk, ist heute ein moderner Dienstleistungsbetrieb, dessen Backwaren über die Landesgrenze hinaus bekannt sind.
Da Böhla b.O. ebenso wie Kraußnitz an der Grenze zu Brandenburg liegt, kann man noch sehr viele ehemalige Grenzsteine der ehemaligen sächsisch - preußischen Grenze entdecken. Ein weiteres Kulturdenkmal aus dem Spätmittelalter, ein Sühnekreuz aus Sandstein, ist ebenfalls an der Straße nach Kraußnitz zu finden.
Der Ort selbst ist von zahlreichen Teichen umgeben. Ein Teil der Teiche gehörte zum damaligen Rittergut und wird noch heute privat zur Fischzucht genutzt. Ein weiteres größeres Teichgebiet auf der Böhlaer Flur, die Kieperteiche, ist ein Natur- und Flächendenkmal und gehört zum Sächsischen Staatsforst Cosel. Hier gibt es seltene Pflanzen und Tierarten, u. a. auch Wasserorchideen.
Bereits 1960 wurde Böhla b.O. nach Kraußnitz eingemeindet.